„Nada“

Kopfhörer auf bunter Mauer

Foto von FPVmat A auf Unsplash.com

Heute bin ich auf eine Künstlerin gestoßen, die ich vorher noch nicht kannte. Sie hatte ihren Durchbruch schon vor drei Jahren, als ihr zweites Album "La Papessa" ("Die Päpstin") mit dem kanadischen Polaris Music Prize ausgezeichnet wurde.

Ihre Musik wird als Indie beschrieben, als Stilmischung, als innovativer Genremix von traditioneller indigener und afro-kolumbianischer Musik mit modernem Synthpop. Und ihre Stimme ist wunderbar klar und dabei sanft. Sie stammt also aus Kolumbien, hat indigene Wurzeln, lebt aber schon länger in Kanada: Lido Pimienta.

Ich erlaube mir mal, das erste Musikvideo, das ich heute und überhaupt von ihr gesehen habe, unten zu verlinken, einmal in der späteren Fassung, die ich zuerst gesehen habe, einmal in der offiziellen Erstfassung zusammen mit der ebenfalls kolumbianischen Sängerin Li Saumet. Mir gefällt besonders der ruhige Anfang, wo die Klangfarbe der Stimmen so perfekt zur Querflöte passt.

In der Videobeschreibung kann man den Text auch auf Englisch nachlesen. Auf musikexpress.de findet man die Hintergründe zu diesem Lied erklärt:

In „Nada“ besingt die in Toronto lebende Künstlerin das ungewohnte Körpergefühl, dass sich nach der Geburt ihrer Tochter eingestellt hatte. In der Pressemitteilung erklärt sie: „’Nada‘ wurde einige Tage nach der Geburt meiner Tochter geschrieben. Mein Köper hatte ein Loch. Ich fühlte mich leer und gleichzeitig schwer. Diese Art von Schmerz, Trauma und Schock für den Körper sind schwer zu erklären. Es ist ein stechender Schmerz, der in dir steckt. Das brachte mich dazu, über meine Menstruationskrämpfe nachzudenken, als ich noch ein Teenager war und ich konnte nicht verstehen, warum ‚Frau sein‘ bedeutet, zu bluten und Schmerz auszuhalten und dennoch ‚das schwächere Geschlecht‘ zu sein.“ Sie fügte hinzu: „Ich habe ein Schlaflied für mein Baby geschrieben, um sie zu beschützen und ihr zu sagen: ‚Fürchte dich nicht vor dem Tod, er ist die geringste deiner Sorgen – du bist eine Frau. Wenn der Tod an deine Tür kommt, wäre es nicht das Schlimmste, das dir passieren könnte‘.“

Und hier noch das zuerst veröffentlichte Video:

Wen es interessiert, der findet hier noch eine Reihe Lesestoff über Lido Pimienta:

(Wie bin ich über sie gestolpert? Durch Werbung auf WeTransfer, der Plattform, die ich gerne zum Weitergeben großer Dateien nutze.)

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