Orchideen 1: Schmetterlingsorchideen

Bis zu unserem Einzug in die jetzige Wohnung habe ich mich nie für Orchideen interessiert: Sie schienen mir zu kompliziert und zu teuer zu sein (auch das besondere Substrat und die besonderen Töpfe, die extra angeschafft werden wollten). Aber unsere liebe Vermieterin hatte uns zum Einzug eine rosa blühende Schmetterlingsorchidee geschenkt. Jetzt musste ich mich endlich mit diesen faszinierenden Pflanzen befassen.

Leider sind einige Orchideen gestorben (die erwähnte Phalaenopsis von unserer Vermieterin, eine weitere weiß-blühende, eine rote Veilchenorchidee und eine violette Bambusorchidee), bis ich den Dreh einigermaßen raushatte. Sehr hilfreich fand ich den Webauftritt von Konstanze Strohschneider und den YouTube-Channel von MissOrchidGirl.

Inzwischen halte ich diese schönen Blumen für ideale Zimmerpflanzen: Sie brauchen nur ein bis zweimal im Monat Wasser, nur wenig Licht, wo viele Wohnungen sowieso unter Lichtmangel leiden, nur etwa alle zwei Jahre umgetopft zu werden und blühen monatelang am Stück und zuverlässig immer wieder!

Hier ein paar Bilder meiner derzeit acht Schmetterlingsorchideen (ich verschenke ab und zu welche, um mir wieder neue mit anderen Blütenmustern und -farben anzuschaffen):

Die weißblühende Riesenorchidee habe ich letztes Jahr von den Schwiegereltern bekommen. Sie hatte damals zwei Blütentriebe und dieses Jahr einen mit 14 Knospen bekommen, wovon sich bisher alle gut entwickelt haben. Momentan sind schon acht Blüten geöffnet. Ich verzichte auf Stäbe, weil es mir viel besser gefällt, wenn die Blütentriebe der Schmetterlingsorchideen frei wachsen. Es stört mich auch nicht, wenn sich die Orchideen, wie es ihrem Naturell entspricht, irgendwann in Schräglage neigen. Man kann ja den Topf so platzieren und beschweren, dass nichts umfällt. Außerdem kann so kein Wasser in der Krone zurückbleiben und Fäulnis verursachen.

Tja, und was hat geholfen, dass mir die Orchideen nicht mehr sterben:

  • sofortiges Umtopfen nach dem Kauf mit Wurzel-OP (Entfernen abgestorbener Wurzeln), dabei wenn nötig Desinfizieren der Wurzeln mit  3%iger H2O2-Lösung, und auf jeden Fall Entfernen des Torfpfropfs, sofern vorhanden
  • Umstieg auf frisches Sphagnum-Moos statt gepresste Ziegel aus dem Zoohandel
  • eine selbst hergestellte Mischung aus Rinde, Perlite, Sphagnum-Strängen, Holzkohle, Kokosfaser und Blähton je nach Orchideenart in verschiedenen Anteilen
  • mehrmals im Monat längeres Tauchen statt Gießen und dabei ab und zu Abduschen der Blätter
  • Abwischen der Blätter mit feuchtem Mikrofasertuch statt Ansprühen
  • kein Dünger
  • Platzierung außerhalb sonniger Bereiche

Da wir im Winter wenig heizen, blühen alle Schmetterlingsorchideen sehr zuverlässig immer wieder neu. Und inzwischen mache ich mir nicht mehr so viel Gedanken bzgl. spezieller Töpfe oder besonders weichem Wasser. Meine Riesenorchidee fühlt sich seit einem Jahr in einem normalen Tontopf wohl und unser bergisches Leitungswasser ist wunderbar.

 

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