Kräuter gehörten zu den allerersten Stauden, also mehrjährigen winterharten Pflanzen auf unseren beiden Balkonen. Die vor Jahren angeschafften haben fast alle bis heute überlebt. Einjährige Kräuter wie Dill, Boretsch, Gewürztagetes, Kapuzinerkresse und Koriander kamen erst vor zwei, drei Jahren dazu. Ansonsten stehen auch immer ein paar Kräutertöpfe in der Küche auf dem Fensterbrett.
Am häufigsten nutzen wir mediterrane Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Oregano und Basilikum. Meine Lieblingskräuter sind außerdem Petersilie, Koriander und Duftknöterich. Koriander haben wir daher drinnen und draußen. Bei der derzeitigen Wärme bildet Koriander draußen aber kaum Blätter, sondern blüht gleich. Zum Glück schmecken die noch grünen Samenkapseln auch besonders lecker. Drinnen schlappt der Koriander dieses Jahr ebenfalls. Es ist einfach zu warm. Dafür sprießen beide Basilikumsorten drinnen wunderbar.
Martin mag gerne Schnittlauch und alles Zwiebelige:
Daher haben wir zwei Schnittlauchhorste, einen Schnittknoblauch und ein Knoblauchgras. Letzteres schmeckt uns nicht so. Dafür sieht es hübsch aus: weiß gestreifte Blätter und rosa Blüten – und es kommt aus Südafrika!
Kräuter bestelle ich eher nicht online, aber dieser Händler zeigt eine große Auswahl mit Pflanzenportraits zum Recherchieren und Appetit-Anregen. Vor allem lese ich hier – vorbildlich bienenfreundlich – zum ersten Mal nichts davon, dass man die Blüte verhindern solle, um den Geschmack der Triebe und Blätter zu erhalten. Im Gegenteil, hier kann man bei den Kräuterportraits immer wieder lesen, dass auch die Blüten essbar sind. Bienen, Hummeln und Schwebfliegen lieben nämlich besonders die Blüten von Kräutern. Darum hätte ich es immer schade gefunden, die Blüten abzuschneiden. Nur bei unseren beiden Minzpflanzen auf dem Schattenbalkon schneide ich die meisten Blüten ab, bzw. bis zur Blüte kommt es erst gar nicht, weil wir vorher Minzetriebe ernten. Auf dem Schattenbalkon sind eh nur Hornissen und Schmeißfliegen unterwegs, keine Bestäuber im engeren Sinne.
Auf dem Schattenbalkon wächst italienische (glatte) Petersilie, Spearminze, Grapefruitminze, Knoblauchgras und roter Sauerampfer. In der Küche steht Genoveser Basilikum, Thaibasilikum, Koriander, Aloe vera und Duftknöterich. In meinem Zimmer stehen noch ein paar weitere Töpfe Duftknöterich und Stecklinge und auf dem Sonnenbalkon wachsen Schafgarbe, Lavendel, Dill, Bohnenkraut, Schnittlauch, krause Petersilie, Thymian, Orangenthymian, Rosmarin, Schnittknoblauch, Schnittlauch, Koriander, Gewürztagetes, Ringelblume, Kamille, Boretsch, nochmal roter Sauerampfer, Kapuzinerkresse, Estragon, Salbei und in früheren Jahren Pimpinelle, Melisse und Zitronenverbene.
Naja, und was machen wir so mit den ganzen Kräutern – zum Beispiel:
- Basilikum, Oregano, manchmal auch ein bisschen Petersilie kommen in Bolognese-Soße.
- Genoveser Basilikum landet im Pesto oder als Blätter zu Tomaten mit Mozzarella und Balsamico-Creme.
- Oregano, Thymian, Rosmarin und Bohnenkraut landen im Ratatouille.
- Bohnenkraut und Rosmarin gibt es zu Pilzen.
- Bohnenkraut gibt es zu grünen Bohnen.
- Schnittlauch, Petersilie und Bohnenkraut landen in der Linsensuppe.
- Orangenthymian und Estragon schmecken uns am Hühnchen.
- Orangenthymian ist lecker zu weißem Fisch.
- Koriander, Duftknöterich, Petersilie, Thaibasilikum, Grapefruitminze und Schnittknoblauch passen gut zu Asia-Pfannen.
- Minze, Koriander und Petersilie werden in Mango-Salsa geschnippelt.
- Schnittknoblauch landet im Kimchi.
- Schnittlauch und Petersilie schnippeln wir in den Kartoffelsalat.
- Salbei wird frittiert und über Kürbissuppe gestreut.
- Salbei brühen wir als Erkältungstee zum Gurgeln auf.
- Schnittlauch, Petersilie, roter Sauerampfer, Kapuzinerkresse, Dill und manchmal auch Minze, Kamille und Ringelblume landen allgemein in Rohkost-Salaten.
- Petersilie und Minze verwende ich für Couscous.
- Rosmarin, Bohnenkraut und Thymian würzen Steak, das wir vorher vakumieren, dabei marinieren und vor dem Anbraten neuerdings in einem Sous-Vide-Gerät garen.
- Minze schmeckt sowieso als Tee genauso gut wie Kamille. Allerdings trocknen wir nur Minze. Alles andere ist vorher schon weg oder immergrün. Hier wird es im Winter ja nicht so kalt. Außerdem sind wir im Dachgeschoß weit weg von Bodenfrost.
- Boretsch und Dill passen gut in den Gurkensalat.
- Dill landet in der Spargel-Lachs-Quiche.
- Gewürztagetes passt als Deko-Würze zu Kürbis- und Zucchini-Kuchen oder ebenfalls zu Couscous.
Und natürlich gibt es noch so viele Kräuter, die uns fehlen. Bspw. vermisse ich Liebstöckel und Lorbeer. Ersterer wird zu groß für Balkonkästen und für letzteren haben wir noch keinen Platz gefunden.
In der Klostergärtnerei stoße ich außerdem immer wieder auf Pflanzen, von denen ich zuvor noch nie gehört hatte, letztens auf Australisches Zitronenblatt. Und überhaupt sind unsere Balkonkästen leider schon übervoll. Wenn ich etwas Neues pflanzen möchte, muss ich etwas anderes dafür rausschmeißen und die Pflanzen, die schon länger in den Kästen wachsen, werden auch nicht kleiner, sondern vermehren sich, zB. unsere Grasnelken, die Hauswurz, die Walderdbeere, die Schafgarbe oder die Traubenhyazinthen.
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