Gestern fuhren wir (mit dem Auto) nach Utrecht, der viertgrößten Stadt der Niederlande. Mit dem Fahrrad wären uns die zweimal 115 km doch zu weit gewesen. Die Stadt ist sehr umweltfreundlich: Man kann sein Auto in eines der zahlreichen P&R-Parkhäuser abstellen, zahlt nur 5€ Tagesgebühr und kann mit dieser Park-Karte den ganzen Tag lang außerdem kostenlos Bus und Tram fahren und vier weitere Leute mitnehmen. Wo gibt es denn sowas! Außerdem sind die Busse elektrisch und die Haltestellenhäuschen werden nach und nach begrünt mit Hauswurz und Mauerpfeffer auf den Dächern. So gibt es zusätzliche Nahrung für Insekten, Kühlung durch die Pflanzen, die ja auch Wasser verdunsten, und gute Luft, weil sie Sauerstoff produzieren. In Utrecht gibt es außerdem das weltgrößte Parkhaus für Fahrräder.
Hauptgrund für den Besuch war das Museum Speelklok. Aber auch der Rest der Stadt ist toll. Auch in Utrecht gibt es Grachten. Auch deren Ufer wird genutzt von Restaurants und Geschäften. Die Straße ist dann quasi einen Stock höher und die Häuser an der Straße haben "Kellerräume" unterhalb der Straße und Zugänge zum ein Stockwerk tiefer liegenden Grachtenufer. Wir beschränkten uns auf die Innenstadt rings um das Museum Speelklok und besuchten auch den Dom St. Martin.
Der Dom ist zweigeteilt: Bei einem Sturm 1647 wurde das Hauptschiff zerstört und nicht wieder aufgebaut. Jetzt befindet sich zwischen dem Turm und dem heute genutzten Teil des Kirchgebäudes ein Platz unter freiem Himmel. Wenn man es nicht weiß, übersieht man, dass Turm und Kirche mal ein Gebäude waren. Der Turm ist leider zurzeit eingerüstet. Er ist 122m hoch und damit der höchste Kirchturm der Niederlande. Besonders cool fand ich, dass man im Dom auch drinnen seine Spende mit EC- oder Kreditkarte bezahlen kann. Auf einem Display wählt man den Betrag und dann kann man am Kartenleser bezahlen, sogar mit AppleWatch.
Und sogar an einem mobilen Eiswägelchen konnten wir mit der Apple Watch bezahlen. Da hat Deutschland echt noch viel Nachholbedarf. Außerdem können die Niederländer so viele Sprachen, sogar Senioren können fließend Englisch, wenn nicht sogar noch Deutsch und Französisch. Da wird man ganz beschämt, nicht die Sprache des Nachbarlandes sprechen zu können…
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