Balkonien 10: Wo sind die Meisen, wenn man sie braucht?!

Auf unserem Sonnenbalkon machen sich gerade Horden von schwarzen Blattläusen breit: Angefangen hat es beim Schnittknoblauch. Dann ging es auf den beiden Schnittlauchhorsten weiter und jetzt sind auch die Blätter der Traubenhyazinthen und des blauen Zwergzierlauchs betroffen.

 

Dabei dachte ich, Blattläuse mögen den Lauchgeruch nicht, tja, das sind wohl Spezialläuse. Und wo bleiben bitte die Meisen, die doch gerne Blattläuse fressen? Sonst ärgern sie uns immer, indem sie bspw. versuchen, in den Rolladenkasten über unserem Küchenfenster zu gelangen, oder indem sie das Isoliermaterial unter dem Dach herauspicken. Aber jetzt, keine Meise weit und breit zu sehen. Stattdessen betätigen sich die Kleiber wieder eifrig als Guerillagärtner und vergraben Sonnenblumenkerne in sämtlichen Kästen auf unserem Schattenbalkon. Ich habe die Vögel mehrmals auf frischer Tat ertappt und komme ansonsten kaum nach, die entstehenden Sonnenblumenkeimlinge rauszuzupfen – die werden nämlich eh nichts in den winzigen Kästen im Schatten.

Überhaupt tummeln sich auf dem Schattenbalkon viel mehr Vögel als vorne auf dem Sonnenbalkon. Das liegt wohl daran, dass vorne nur Straße und Häuser mit wenigen Bäumen sind, hinten aber der geräumige Garagenhof mit einem kleinen Eichenhain. Die Eichen sind bestimmt älter als die Häuser hier, also älter als 60 Jahre. Hier sieht man regelmäßig Eichelhäher, Ringeltauben, Amseln, Meisen, Kleiber, Eichhörnchen, Elstern und ab und zu einen Grünspecht und einen Buntspecht – und im Sommer nagen die Hornissen an den Eichenzweigen. Vorne fliegen hauptsächlich Elstern, Ringeltauben, Krähen und ab und zu verwilderte Halsbandsittiche herum. Die Meisen lassen sich zur Zeit ja nicht blicken.

 

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